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Pressemeldungen

Im Jubiläumsjahr steht Prävention im Vordergrund

25 Jahre Kinderschutzdienst Mittelhaardt

Neustadt (dwp). Seit 25 Jahren setzt sich der Kinderschutzdienst Mittelhaardt für Kinder und Jugendliche ein, um sie vor Gewalt und sexueller Misshandlung zu schützen, sie zu begleiten und eine verlässliche Anlaufstelle für Hilfesuchende zu sein. Diesen Geburtstag beging die Einrichtung der Diakonie Pfalz am 15. März mit einer Jubiläumsveranstaltung im Casimirianum in Neustadt an der Weinstraße. Rund 60 Gäste waren gekommen, darunter zahlreiche Kooperationspartner, Vertreter von Jugendamt, Kindertagesstätten, Schulen, von der Caritas, vom Kinderschutzbund und Kollegen anderer Kinderschutzdienste. Weniger, um das Jubiläum als Anlass zum Feiern zu nehmen, sondern vielmehr, um die große Bedeutung der Arbeit des Kinderschutzdienstes zu würdigen. Wie die Präventionsarbeit der Einrichtung konkret aussehen kann, präsentierte das vierköpfige Team um Ulrich Hochlechner mit einer Vorstellung eines gemeinsamen Projektes mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück.

Bei dem Präventionsstück "Mein Körper gehört mir" ist der Titel Programm. Kinder sollen lernen, laut und selbstbewusst Nein zu sagen, wenn Grenzen überschritten werden. "Das Thema Schutz von Kindern vor Missbrauch ist im fachlichen Alltag auf breiter Front angekommen", sagte Hochlechner vom Kinderschutzdienst Mitelhaardt bei der Jubiläumsveranstaltung im Neustadter Casimirianum. Es sei schön, dass Schulen und Kitas Elternabende in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzdienst stark nachfragten. Ebenso sei er froh, dass die Einrichtung die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück mit ihrem Präventionsstück in die Region holen konnte. Finanziert über Spenden werden derzeit Vorführungen an mehreren Grundschulen im Landkreis Bad Dürkheim und in Neustadt angeboten. Und weil im Jubiläumsjahr das Thema Prävention im Mittelpunkt steht, spielte es auch bei der Veranstaltung zum 25. Geburtstag eine wesentliche Rolle. So konnten sich die Gäste bei der Vorführung des Präventionsstückes selbst ein Bild machen, wie kindgerecht und leicht zugänglich ein so schweres und ernstes Thema aufgegriffen werden kann.

Albrecht Bähr, Landespfarrer für Diakonie, gratulierte zuvor mit einem klaren Bekenntnis zur Arbeit des Kinderschutzdienstes und dem Wunsch, diese auch künftig gemeinsam zu gestalten.

"Wir von der Diakonie sind froh, hier in diesen Projekten mitarbeiten zu können",

sagte Bähr und unterstrich, wie wichtig für die Diakonie ihr nunmehr 25-jähriges Engagement für den Kinderschutzdienst sei. Neben Thüringen sei Rheinland-Pfalz das einzige Bundesland, in denen es Kinderschutzdienste gebe. "Die Aufgaben sind enorm und um das stemmen zu können, bedarf es eines guten und starken Miteinanders", sagte der Landespfarrer.

Dreifachen Dank sprach der Neustadter Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer aus. Erstens für die damalige Idee, außerhalb der Struktur ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, das sich parteiisch einsetzt für Kinder und Jugendliche, wenn deren elementare Interessen berührt sind.

"Die Gesellschaft war damals reif, um neben der Familie ein solches Wächteramt einzuführen",

sagte Röthlingshöfer.

"Und das war eine gute und richtige Entscheidung."

Seinen Dank sprach er zudem den Kollegen vom Kinderschutzdienst für ihr überaus großes Engagement gerade in schwierigen Situationen aus. Und nicht zuletzt sei er dankbar, dass in den 25 Jahren fast nichts passiert sei. Nur leider gebe es auch nach mehr als zwei Jahrzehnten keine Indizien dafür, dass die Arbeit des Kinderschutzdienstes überflüssig würde. Ute Günther