"Hoffnung für Osteuropa" eröffnet
27. Spendenaktion nimmt "Polen: Unsere Nachbarn im Osten" in den Blick
Landau/Speyer (dwp). "Polen: Unsere Nachbarn im Osten" heißt das Motto der diesjährigen Aktion "Hoffnung für Osteuropa", die heute (Sonntag Invokavit, 1. März 2020) mit einem Festgottesdienst in Landau eröffnet wurde. Gastgeber war in diesem Jahr das Diakonissen Bethesda Landau. Den Festgottesdienst, der ganz auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zugeschnitten war, gestalteten Pfarrer Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, Diakonin und Seelsorgerin Ronny Willersinn, Diakonissen Bethesda Landau, und das Bethesda-Gottesdienst-Team. Dekan Armin Jung, der Vorsitzende des Vergabeausschusses, hielt seine Predigt in leichter Sprache zum Predigttext Matthäus 4, 1-11.
In diesem Jahr steht die diakonische Arbeit in unserem Nachbarland Polen im Mittelpunkt. Pfarrer und Leiter*innen von Werkstätten für Menschen mit Behinderung aus Polen kamen bereits vor der Eröffnung der Aktion zu einem mehrtägigen Austausch in Einrichtungen nach Landau und in die Westpfalz.
In den polnischen diakonischen Einrichtungen sind geistig und seelisch behinderte Menschen ab 16 Jahren, die eine Sozialrente beziehen; unheilbar kranke Menschen, hauptsächlich Tumorkranke, sowie alte, hilfsbedürftige Menschen ohne familiäre Unterstützung untergebracht. Die Werkstätten für behinderte Menschen freuen sich sehr über Zuschüsse, denn die staatlich gewährleistete Grundfinanzierung ist nach hiesigen Maßstäben mehr als bescheiden. Ebenso wird der Bau eines Hospizes konkret ins Auge gefasst. Mehr als die Hälfte der dafür notwendigen Summe wurde bereits gesammelt, der Bauplatz ist festgelegt.
Neben den diakonischen Einrichtungen werden auch Kirchengemeinden – evangelische-lutherische als auch orthodoxe – mit Spendengeldern der Aktion "Hoffnung für Osteuropa" bedacht, da Kirchengemeinden bedürftige Menschen direkt unterstützen.
Im Jahr 2019 wurden 32.425,51 Euro (2018: 29.613,78 Euro) für die Spendenaktion gesammelt. Die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" endet mit der Kollekte am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 2020.
Hintergrund „Hoffnung für Osteuropa"
Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, soll die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivil-gesellschaftlichen Aufbau fördern. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Ende der achtziger Jahre hat in Europa ein radikaler Umbruch begonnen, der das Leben der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten tiefgreifend veränderte. Mit dem Kollaps der politischen Strukturen brachen meist auch wirtschaftliche Systeme und soziale Sicherungen zusammen. Millionen Menschen wurde buchstäblich die Existenzgrundlage entzogen. Viele können bis heute nicht an dem Wirtschaftsaufschwung teilhaben, der an vielen Orten einsetzte. „Hoffnung für Osteuropa" will durch Erfahrungsaustausch und Kooperation mit einheimischen kirchlichen oder zivilgesellschaftlichen Partnern Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Vorbildhafte Sozialprojekte sollen als Symbole der Hoffnung wahrgenommen werden und zur Nachahmung motivieren. Die Aktion will zudem in Ost und West Verständnis wecken für die verschiedenartigen Lebenssituationen und Traditionen. Internationale Begegnungen und Partnerschaften zwischen den Kirchen sollen zur Völkerverständigung beitragen und zudem die Ökumene stärken.
„Hoffnung für Osteuropa“ in der Pfälzischen Landeskirche
Die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützt über 7 Projektpartner in 6 Ländern. In Polen werden ein Altenwohnheim und eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Hajnowka, eine Werkstatt in Nowa Wola, ein Altenheim in Stanislalowo und ein ambulantes Hospiz in Michalowo unterstützt, außerdem die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Bialystok. Projektpartner ist das Dekanat Hajnowka in der orthodoxen Diözese Warszawa-Bielsk.
Der landeskirchliche Arbeitskreis Ukraine-Pfalz organisiert humanitäre Hilfen für ein Ambulatorium, Krankenhäuser, Hospitationen für Ärzte, Krankenpflege im Gebiet Transkarpatien und die Förderung von Studierenden der Germanistik. Er gibt Zuschüsse für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und ermöglicht Begegnungen von Jugendlichen sowie Familien.
Spendenkonto
Hoffnung für Osteuropa
Evangelische Bank eG
IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00
BIC: GENODEF1EK1