Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft
Brot für die Welt startet 64. Spendenaktion in Landau.
Am 1. Advent (27. November) startet Brot für die Welt seine 64. Spendenaktion. Der Eröffnungsgottesdienst der pfälzischen Landeskirche findet in diesem Jahr in der Stiftskirche in Landau statt. Die Aktion steht wie bereits im vergangenen Jahr unter dem Motto "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“
Dabei stehen insbesondere Projekte im Mittelpunkt, die sich mit den Folgen des Klimawandels befassen. Denn je größer Armut und Ungleichheit sind, desto verwundbarer ist eine Gesellschaft auch durch den Klimawandel. "Die Klimakrise betrifft uns alle, aber sie trifft nicht alle gleich. Wir tragen hier eine besondere Verantwortung. Denn weltweit leiden die Menschen am meisten unter dem Klimawandel, die am wenigsten zu seiner Entstehung beigetragen haben", erklärt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst anlässlich der diesjährigen Eröffnung der Spendenaktion. Brot für die Welt hat den Einsatz für Klimagerechtigkeit daher zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit gemacht. Die Partnerorganisationen in Bangladesch, Burkina Faso und in vielen anderen Ländern unterstützen Menschen dabei, mit Wetterextremen besser zurechtzukommen.
Im vergangenen Jahr haben die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz 1.108.894 Euro an das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt gespendet Das ist weniger als im Vorjahr (1.273.881 Euro). In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst.
Die Projektarbeit von Brot für die Welt
Das Grundprinzip der Arbeit von Brot für die Welt ist bis heute aktuell: Akute Not lindern, die Ursachen dieser Not beseitigen und partnerschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe leisten, Menschen stark machen. Immer wieder war Brot für die Welt auch Impulsgeber für einen nachhaltigen und gerechten Lebensstil.
Als weltweit tätiges Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie engagiert sich Brot für die Welt in mehr als 90 Ländern. Der tragende Gedanke hinter allen Projekten ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Ein zentraler Schwerpunkt ist dabei die Ernährungssicherung. Denn gerade in Zeiten von Klimawandel, Kriegen und knapper werdender Ressourcen wird der Kampf gegen den Hunger immer wichtiger. Brot für die Welt unterstützt Kleinbauernfamilien darin, mit umweltfreundlichen und standortgerechten Methoden gute Erträge zu erzielen.
Daneben setzt sich das Hilfswerk für die Bekämpfung der Armut, die Förderung von Bildung und Gesundheit, den Zugang zu Wasser, die Stärkung der Demokratie, die Achtung der Menschenrechte, die Sicherung des Friedens sowie die Bewahrung der Schöpfung ein.
Beispielhaft stehen dafür auch in der 64. Aktion verschiedene Projekte
Mit den Folgen des Klimawandels haben die Menschen in Bangladesch schon lange zu kämpfen. Seit einigen Jahren ziehen immer mehr Wirbelstürme über das Land, zerstören Häuser und Ernten. CCDB, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt, unterstützt Familien dabei, dem Klimawandel zu trotzen. Die Menschen lernen beispielsweise, Obst und Gemüse in Hochbeeten anzubauen, ihre Häuser sturmsicher zu machen.
Auch in Burkina Faso verlieren die Menschen durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlage. Der Anbau alter Hirsesorten, die mit weniger Wasser auskommen, sichert das Überleben und gibt den Bauernfamilien ihre Hoffnung zurück.
In der Region Cayambe in Ecuador produziert die Blumenindustrie in großem Stil Rosen für den Weltmarkt. Die Folgen: Das Wasser ist verschmutzt, die Böden ausgelaugt, Armut und Mangelernährung weit verbreitet. Die Partnerorganisation SEDAL hilft Kleinbäuerinnen dabei, ihre Finca ökologisch zu bewirtschaften. Vielfalt heißt das Stichwort: Unzählige Obst- und Gemüsesorten, Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen und Hühner und Enten bevölkern den Hof und sichern das Überleben der Familien.
Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft. In Indien setzt sich die Partnerorganisation PASDO dafür ein, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche auch auf dem Land eine gute Schulbildung und damit die Chance auf ein besseres Leben bekommen.
Die Aktion Brot für die Welt
Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen über 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in mehr als 90 Ländern. Brot für die Welt arbeitet eng mit lokalen, oft kirchlichen Partnerorganisationen zusammen (Partnerprinzip). Durch Lobby-, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in Deutschland und Europa versucht das Hilfswerk politische Entscheidungen im Sinne der Armen zu beeinflussen und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu schaffen.
Spendensiegel
Neben Spenden und Kollekten erhält das evangelische Werk Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) und aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Jedes Jahr bescheinigt das Gütesiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Brot für die Welt erneut den verantwortungsvollen und satzungsgemäßen Umgang mit Spendengeldern und angemessene Verwaltungsausgaben. 90,6 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel fließen konkret in die Projektarbeit, 9,4 Prozent in Werbung, allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung. Beim DZI-Siegel entspricht dies der besten Kategorie "niedrig" (= unter 10 Prozent).