Diakonie Pfalz und Blaues Kreuz
Freizeit für Kinder aus suchtbelasteten Familien erhält Auszeichnung bei Landeswettbewerb.
Seit mehr als zehn Jahren bietet das Diakonische Werk Pfalz gemeinsam mit dem Blauen Kreuz Freizeiten für Kinder an, die aus suchtbelasteten Familien stammen. In diesem Jahr wurde das erfolgreiche Angebot mit einem Preis ausgezeichnet: Im Rahmen des DAK-Wettbewerbs „Gesichter für ein gesundes Miteinander“ erzielten die „Action und Chill-out-Tage“ landesweit den dritten Platz und dürfen sich über ein Preisgeld von 300 Euro freuen.
„Kinder aus Suchtfamilien mangelt es häufig an Strukturierung im Alltag und Halt im familiären Kontext. Unsere Freizeiten bieten diesen Kindern außerhalb ihres täglichen Umfelds vielfältige positive Erlebnisse zur Stärkung ihrer eigenen Ressourcen“, so Christoph Einig, Mitarbeiter der Fachstelle Sucht im Haus der Diakonie in Kaiserslautern. Fünf Tage verbringen zehn bis dreizehn Kinder im Grundschulalter an einem Ort in der Südpfalz. Auf dem Programm stehen unter anderem Ausflüge, naturnahe Erlebnisse und Kochaktionen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erleben von Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Für einen kurzen Zeitraum können die Kinder durch das Freizeitangebot ungesunde, festgefahrene Rollenmuster ablegen, so Einig weiter.
Laut aktuellen statistischen Zahlen von nacoa – der Interessensvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. – wachsen in Deutschland über 2,65 Miliionen Kinder mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil auf. Hinzu kommen bis zu 60.000 Kindern mit einem drogenabhängigen Elternteil und weitere Kinder unbekannter Anzahl mit einem medikamentenabhängigen, spielsüchtigen oder essgestörten Elternteil. Um Kindern einen kurzen Moment des Ausgleichs und der Entlastung zu der angespannten Situation in ihrem häuslichen Umfeld zu ermöglichen, organisiert Christoph Eilig gemeinsam mit einer weiteren Kollegin aus der Suchtberatung im Haus der Diakonie Landau sowie mit Unterstützung des Blauen Kreuzes das spezielle Freizeitangebot.
„Der Preis lenkt Aufmerksamkeit auf ein unverzichtbares Angebot, das in der öffentlichen Wahrnehmung häufig nur wenig Beachtung erfährt. Mit dem Preis werden wir in unserer Arbeit für die Kinder bekräftigt“, so Einig.