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Pressemeldungen

Aktionstag Migrationsberatung

MdB Johannes Steiniger (CDU) besucht das Diakonische Werk Pfalz anlässlich des bundesweiten Aktionstags.

24 Millionen Euro weniger für Beratung von erwachsenen Migrant*innen und Asylsuchenden – so sieht es der Entwurf des künftigen  Bundeshaushalts vor. Anlässlich des deutschlandweiten Aktionstags „Migrationsberatung Erwachsener“ (MBE) kam Bundestagsabgeordneter Johannes Steiniger (CDU) am Mittwoch zum offenen Dialog in das Diakonische Werk Pfalz in Speyer. Anwesend waren auch zwei junge Menschen mit Migrationserfahrung, die ihre persönliche Geschichte teilten.

„Ich kam ohne Deutschkenntnisse hier an und hatte viele Fragen. Es war sehr schwer für mich“, fasst Yuliia aus der Ukraine ihre jüngsten Erfahrungen als Kriegsgeflüchtete zusammen. Seit März 2022 ist die 45jährige in Deutschland und kam im Rahmen eines Sprachkurses mit dem Beratungsangebot des Diakonischen Werks in Kontakt. Gemeinsam mit ihrer Fachberaterin, Olga Prigorko, hat sie in den letzten Monaten zahllose Gespräche geführt und Behördentermine wahrgenommen, Dokumente ausgefüllt und Anträge gestellt. Der Beratungsbedarf falle von Person zu Person unterschiedlich aus, doch ganz ohne Beratung wäre eine aktive und erfolgreiche Integration nahezu nicht möglich, so die Migrationsberaterin, die als eine von sechs Kolleginnen in der Region zuständig ist. Bis zu 200 Fälle betreue sie im Rahmen ihrer halben Stelle – sie bräuchten deutlich mehr Zeit um die Hilfesuchenden noch effektiver begleiten zu können, sind sich die Beraterinnen einig. Zusammen decken sie die Standorte Speyer, Ludwigshafen, Germersheim und Bad Bergzabern inklusive der jeweiligen Kreise ab. Auch der 27jährige Mahmoud hat von dem Beratungsangebot Gebrauch gemacht. Seit 8 Jahren ist er in Deutschland, mit seiner Beraterin stehe er immer noch in Kontakt auch wenn er mittlerweile die deutsche Sprache fließend beherrscht und seine Ausbildung erfolgreich absolviert hat. Die drohenden Kürzungen würden zu weiterer Verknappung des Beratungsangebots führen – gerade in einer Zeit des steigenden Bedarfs für die Migrationsberaterinnen nicht nachvollziehbar. Auch Bundestagsabgeordneter Steiniger pflichtet den Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks bei. Als völlig „falsche Priorisierung“ bezeichnete er im Rahmen der Gesprächsrunde die geplanten Mittelstreichungen der Ampelkoalition und versicherte, sich mit seiner Partei gegen die Kürzungen stark zu machen.

Konsequenzen nicht bedacht

Kurzfristige Haushaltskonsolidierungen -wie sie die geplante Mittelkürzung im Haushalt anstrebt-  sind in den Augen der Beratungsstellen sowohl unsozial als auch unwirtschaftlich. Folgekosten für die Sozialkassen aufgrund alleingelassener und dadurch oftmals weniger gut integrierter Migrant*innen und Asylsuchender werden außer Acht gelassen. „Mit unserer Arbeit fördern wir Integration von Anfang an – ein Prozess, von dem alle in der Gesellschaft profitieren. Mit den Kürzungen stehen unsere Bemühungen um eine gelungene Integration auf dem Spiel. Daher ist unser Ziel, die geplante Mittelkürzung im Bundeshaushalt abzuwenden oder zumindest abzumildern“, so Helmut Guggemos, Referent für Migration und Integration im Diakonischen Werk Pfalz. Ohne professionelle Hilfe fehle den Ratsuchenden wichtige Integrationsmöglichkeiten in Bildung, Arbeit und Gesellschaft.

Beratung für Migrant*innen und Geflüchtete im Diakonischen Werk Pfalz

Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) richtet sich an erwachsene Zugewanderte und ihre Familien mit einem auf Dauer angelegten Aufenthaltsstatus unabhängig von Herkunft und Religionszugehörigkeit sowie an Spätaussiedler. Ebenfalls zum Beratungsklientel zählen neu zugewanderte Menschen aus EU-Staaten und anerkannte Geflüchtete. Teilnehmende an Integrationskursen und bereits länger in Deutschland lebende Zugewanderte mit besonderem Bedarf an Hilfen zur Integration werden gleichfalls in den Beratungsstellen des Diakonischen Werks unterstützt.
Häufige Themen aus dem Beratungsalltag sind der Erwerb von Sprachkompetenzen, Anerkennung von Berufsqualifikationen bzw. Erlangung von Schul- und Berufsabschlüssen, Unterstützung bei der Wohnraumfindung, Fragen zu Sozialversicherungen und Familienzusammenführung.