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60 Jahre FSJ

Im Jahr 2024 feiert das das Freiwillige Soziale Jahr Geburtstag.

60 Jahre alt wird das Freiwillige Soziale Jahr -kurz FSJ- in diesem Jahr. Gründe, das Jubiläum zu feiern gibt es viele doch immer mehr auch Sorgen über die Zukunft des Freiwilligendienstes. Was mit einem Gesetzesbeschluss im April 1964 offiziell startete, geht auf eine Idee der Diakonie in Bayern zurück und existiert bereits seit 1954.

Ursprung des FSJ in Diakonie

Im Mai 1954 rief der damalige Direktor einer Diakonieanstalt in Mittelfranken erstmalig zu einem „Diakonischen Jahr“ auf und bot gegen Taschengeld und Verpflegung die Möglichkeit sich ein Jahr lang in diakonischen Einrichtungen zu engagieren. Zunächst richtete sich das Programm nur an junge Frauen, kurze Zeit später wurden auch Männer zugelassen. Die Idee zum „Dienst am Nächsten“ fand auch bei anderen Organisationen Anklang und breitete sich rasch aus. 1964 tritt das Gesetz zum Freiwilligen Sozialen Jahr in Kraft. Seitdem haben mehrere Millionen junger Erwachsener freiwillig Erfahrungen in sozialer Arbeit gesammelt und sich in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen, in Kitas und Ganztagsschulen oder in Pflege- und Behinderteneinrichtungen eingesetzt. „Ein Freiwilliges Soziales Jahr soll in erster Linie eine Bildungs- und Orientierungszeit für junge Erwachsenen sein. Daher legen wir im Diakonischen Werk Pfalz großen Wert auf ein umfassendes pädagogisches Begleitprogramm und eine intensive Betreuung der Freiwilligen sowohl in den Einsatzstellen selbst als auch im Rahmen von Seminaren“, so Friederike Schwemer, Leitung Freiwilligendienste im Diakonischen Werk Pfalz.

Zukunft unsicher

Bundesweit wird der 60. Geburtstag des Freiwilligenjahres zum Anlass für Jubiläumsfeiern und Aktionen genutzt. Organisationen, Einsatzstellen, ehemalige wie auch aktuelle Freiwillige machen im Jubiläumsjahr jedoch auch klar auf unzureichende Finanzierung der Dienste aufmerksam und setzen damit die Sorgen um die Zukunft des Angebots auf die öffentliche Agenda. „Eine auskömmliche Finanzierung für Freiwilligendienste ist weiterhin im Haushalt nicht gesichert, und die Zusagen für die Mittel 2025/2026 fehlen. Das bedeutet für 100.000 Freiwilligen, für die Einsatzstellen und die anbietenden Organisationen eine Planungsunsicherheit die uns zermürbt. Wir fordern daher Bund und Länder auf, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten eine hinreichende Finanzierung sicherzustellen“, so Agim Kaptelli, Vorstand für Soziales und Freiwilligendienste im Diakonischen Werk der Pfalz. Die Bedeutung des Freiwilligendienstes gehe weit über die einer individuellen Orientierungsphase der Freiwilligen hinaus und stelle einen unverzichtbaren Faktor bei der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts dar, so Kaptelli weiter. Der Vorstand betont, dass die positiven Effekte des Freiwilligendienstes für die Demokratiestärkung eines Landes nicht hoch genug geschätzt werden können und daher unbedingt schützenswert sein müssen.

Hintergründe

Pro Jahrgang leisten mehr als 300 Freiwillige ihren Dienst in den Einsatzstellen des Diakonischen Werks Pfalz ab. In der Regel dauert das Freiwilliges Soziale Jahr zwischen 6 und 18 Monaten und steht jungen Menschen zwischen 15 und 27 Jahren offen, die ihre Schulpflicht erfüllt haben. Der Freiwilligendienst wird mit einem monatlichen Taschengeld in Höhe von 350 Euro vergütet; je nach Einsatzstelle können noch Zuschüsse für Unterkunft, Verpflegung oder Arbeitskleidung hinzukommen. Alle Freiwilligen sind sozialversichert und haben unter 25 Jahren Anspruch auf Kindergeld.

Im Jubiläumsjahr setzt sich das Diakonische Werk Pfalz kreativ mit dem Freiwilligendienst auseinander und setzt ein Zeichen in Form von handbemalten Steinen, die ab sofort in der gesamten Pfalz verteilt werden. In Einsatzstellen, Bürgermeisterbüros oder der freien Natur: Die bemalten Kieselsteine sind zusammen mit Mitarbeitenden und Freiwilligen entstanden und wollen an die Bedeutsamkeit des Angebots für die Gesamtgesellschaft erinnern.