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Pressemeldungen

Stadt Zweibrücken

Diakonie Pfalz reagiert auf Haushaltsdebatte.

Wie die Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ am Montag, 24. März, berichtete, lehnt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Haushalt 2025 der Stadt Zweibrücken ab, da dieser mit mehr als 27 Millionen Euro im Minus abschließt. Der stellvertretende Leiter der Finanzabteilung führt als Begründung für das hohe Defizit ganz entscheidend den Sozialetat an. Das Diakonische Werk Pfalz, das unter anderem auch in der Stadt Zweibrücken mit seinem umfassenden Beratungs- und Unterstützungsangebot vertreten ist, mahnt in dieser angespannten Lage nachdrücklich vor kurzfristigem Denken: „Die teuerste Sozialpolitik ist jene, die nicht stattfindet“, so Markus Carbon, Regionalleitung West des Diakonischen Werk Pfalz und unter anderem für das Haus der Diakonie in Zweibrücken verantwortlich.

Kurzfristige Einsparungen durch soziale Kürzungen sind zufolge des Diakonischen Werks Pfalz Scheinlösungen, die hohe Folgeschäden wirtschaftlicher aber auch gesellschaftlicher Art nach sich ziehen werden. „Natürlich steht die Stadt Zweibrücken wie viele andere Kommunen auch aufgrund von Investitionsstaus und vielfältiger Krisen der letzten Jahre vor schwierigen Entscheidungen. Doch was auf den ersten Blick vernünftig erscheinen mag – den Sozialetat zu kürzen- könnte mittelfristig gravierende Folgen haben, nicht nur für Betroffene, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Markus Carbon. Die Reduzierung von Unterstützungs- und Hilfsangeboten sowie von sozialen Leistungen wie der Grundsicherung würde zu Folgeschäden wie einem erhöhten Risiko von Obdachlosigkeit, Suchtproblematik oder Kriminalität führen. Dies wiederum belaste dann Polizei, Justiz und das Gesundheitssystem. Eingeschränkte Angebote von Beratungsdiensten und Begegnungsorten reduzieren mittelfristig die Perspektiven für junge Menschen, aber auch von jenen, die von Altersarmut und Einsamkeit betroffen sind. „Zusammengefasst stellen weniger Mittel im Sozialetat eine signifikante Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt und somit für die gesamte Gesellschaft da. Kürzungen im Sozialetat tragen vielleicht der Kassenlage Rechnung, nicht aber den Bedarfen der Bevölkerung. Aus unserer Sicht wären Kürzungen in diesem Bereich eine fatale Entscheidung mit weitreichenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen für die Stadt und die Region“, so Markus Carbon für das Diakonische Werk Pfalz.

Hintergrund

Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz ist organisatorisch Teil der Landeskirche und Teil der Diakonie Deutschland. Dem Diakonischen Werk Pfalz sind mehr als 50 freie Träger angeschlossen. Mit seinem umfangreichen Hilfs- und Unterstützungsangebot zum Beispiel in der Sozial- und Lebensberatung, der Schwangerenberatung, der Sucht- oder Schuldenberatung stehen 300 hauptamtliche Mitarbeitende gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen Menschen in Notlagen zur Seite und helfen jenen, die von Armut oder Ausgrenzung betroffen sind. In eigener Trägerschaft unterhält das Diakonische Werk Pfalz rund 70 Beratungsstellen im gesamten Gebiet der Pfalz und der Saarpfalz.