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„Schon ein Glas pro Woche hat deutliche Auswirkungen“

Interaktive Ausstellung "ZERO" klärt über Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf.

Speyer (dwp). Noch bis zum Freitag, 15. Februar, informiert die innovative Ausstellung „ZERO“ eindringlich und mit allen Sinnen erlebbar im Speyerer Diakonissen-Mutterhaus über die als Folge des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auftretenden Schädigungen, die FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders).

Zu 100 Prozent vermeidbar

In Deutschland gilt das „Fetale Alkohol-Syndrom“ (FAS) als häufigste nicht genetische Behinderung. Rund 10.000 Kinder kommen jährlich damit zur Welt - in Familien aus allen sozialen Schichten. Zur bundesweiten NACOA-Aktionswoche veranstalten die Referate Suchtkrankenhilfe, Schwangerschaftsberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung des Diakonischen Werkes Pfalz und die Jugend- und Suchtberatungsstelle NIDRO des Therapieverbundes Ludwigsmühle eine interaktive Ausstellung im Speyerer Diakonissen-Mutterhaus. „Zero“ klärt eindringlich über Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf.

„Mehr als 500 Schüler werden die Ausstellung sehen und können mehr als 100 Fachvorträge hören“, wies Diakonissen-Vorsteher Günter Geisthardt auf das breite Spektrum hin, das von 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Freiwilligen Sozialen Jahr des Diakonischen Werks und zwei Studierenden unterstützt wird. „Die sehr nah an der Lebenswelt der Schülerinnen angesiedelte Ausstellung ist wichtig für künftige Hebammen, die die Kinder nur als Neugeborene sehen“, betont Mareike Kast, Kursleiterin der Hebammenschule der Diakonissen Speyer. Gerade Familienhebammen erhielten hier wertvolle Erkenntnisse. Ziel sei es, frühen Kontakt zu Schwangeren aufzubauen.

„Alkoholfrei schwanger“, appellierte Nina Roth von der Landeszentrale Gesundheitsförderung bei der Ausstellungseröffnung. Alkohol zerstöre Zellen des ungeborenen Kindes, wies sie auf fatale körperliche, psychische und geistige Folgen unterschiedlicher Ausprägung hin. „Schon ein Glas pro Woche hat deutliche Auswirkungen“, sagte Roth.

„Eine Fortbildung in Form einer interaktiven Ausstellung ist etwas Besonderes und bleibt vielleicht länger in Erinnerung"

lobte Albrecht Bähr, Landespfarrer für Diakonie, diese Möglichkeit, die Diakonisches Werk, Nidro Suchtberatung, Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus und FAS Deutschland gemeinsam verwirklichen. „Mir gefällt Konzept und Idee“, betonte Bähr. „Das ist ein gelungener Start in die NACOA-Woche.“

Das empfanden Schülerinnen im zweiten Ausbildungsjahr der Diakonissen-Hebammenschule auch so. „Total schön gemacht“, erklärte Eleni im Ausstellungszelt, das einem Uterus nachempfunden ist. Die Schülerinnen verfolgten die Entwicklung betroffener Föten in 3-D-Ultraschallaufnahmen, verglichen Gewicht und Wachstum. An zwei Monitoren ließen sich die jungen Frauen über Alkoholeinfluss im Straßenverkehr und auf Ungeborene informieren. „Das Schlimmste ist, dass FAS so viele Facetten hat“, sagte Eleni. „Dabei ist das Syndrom zu 100 Prozent vermeidbar.“ Ellen Bruder

Termine der Ausstellung

Die Ausstellung ist noch bis Freitag zu sehen im Mutterhaus der Diakonissen Speyer in der Hilgardstraße 26.

  • Dienstag 12. Februar: 9 bis 18 Uhr
  • Mittwoch 13. Februar: 9 bis 19 Uhr
  • Donnerstag 14. Februar: 9 bis 16 Uhr
  • Freitag 15. Februar: 9 bis 13 Uhr

Weitere Informationen: www.wenn-schwanger-dann-zero.de

Die Bilder sind bei der Ausstellungseröffnung entstanden, bei der eine Klasse der Hebammenschule anwesend war. Die Schülerinnen wurden von drei jungen Freiwilligen (FSJ) durch die Ausstellung geführt.

Auf dem zweiten Bild von oben sind zu sehen: Dr. Günter Geisthardt, Evangelische Diakonissenanstalt Speyer-Mannheim-Bad Dürkheim, Maria Knapp, Mitarbeiterin der Schwangerenberatungsstelle des DWP in Speyer, Katrin Lepke, Vorstandsmitglied des FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) Deutschland e.V.; Iris Löhr, Suchtpräventionsfachfrau von NIDRO Speyer sowie am Redepult Anette Schilling, leitende Referentin für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk Pfalz.

Das zweite Bild von unten zeigt Landespfarrer Albrecht Bähr bei der Ausstellungseröffnung.