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Pressemeldungen

Integrationsprojekte der Diakonie Koblenz mit Helmut-Simon-Preis geehrt

Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, ehrte Preisträger im Namen der drei Diakonischen Landesverbände in Rheinland-Pfalz – Soziale Projekte in Koblenz, Mainz und Westerburg gegen Armut und Ausgrenzung und für soziale Gerechtigkeit ausgezeichnet

Mainz. Zwei Integrationsprojekte des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz (Diakonie Koblenz) teilen sich den 1. Platz des Helmut-Simon-Preises 2018. In einem Festakt in der Staatskanzlei in Mainz würdigte Minister Konrad Wolf am Abend die Träger des von den drei Diakonischen Landesverbänden in Rheinland-Pfalz (Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Diakonie Hessen und Diakonie Pfalz) ausgeschriebenen Helmut-Simon-Preises.

Der erstplatzierte Preisträger bietet zum einen mit dem Malkurs "Die Seele spricht in Bildern" Frauen mit Fluchtgeschichte einen Rückzugsraum. Gleichzeitig fördert die Diakonie Koblenz mit dem Projekt "SALAM – von Frauen für Frauen" den Austausch unter Frauen mit Migrationshintergrund.

Der zweite Preis geht an das Projekt "Buddy and More – Studierende engagieren sich für Geflüchtete" der Hochschule Koblenz. Träger des dritten Preises ist die Diakonie in Westerburg mit dem Fotoprojekt "Mein zweites Ich" für psychisch erkrankte Menschen.

Einen Sonderpreis erhält das Projekt "Hunde(T)raum" der Mission Leben in Mainz. Der Hundeausgehservice hilft ehemals Wohnungslosen und Menschen in langfristigen sozialen Notlagen wieder Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Mit dem Helmut-Simon-Preis will die Diakonie Mut machen, kreativ und sensibel gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit und Integration vorzugehen. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2013 verstorbenen ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt.

Minister Konrad Wolf: Preisträger stärken Zusammenhalt im Land

Minister Konrad Wolf würdigte in Vertretung für die Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Ausgezeichneten: "Sie tragen mit ihrem herausragenden Engagement dazu bei, dass der Zusammenhalt in unserem Land gestärkt wird. Sie öffnen Türen für Menschen, die eine helfende Hand benötigen, und holen sie vom Rand in die Mitte unseres Gemeinwesens. Ich danke Ihnen für dieses ermutigende Engagement und gratuliere Ihnen herzlich." Der Minister dankte zudem den drei Diakonischen Landesverbänden in Rheinland-Pfalz für die Stiftung des Preises sowie ihre Arbeit. "Das Land stellt Hilfen bereit. Aber der unschätzbare Wert Ihrer Arbeit liegt darin, dass Sie dafür sorgen, dass diese Hilfen tagtäglich bei den Menschen ankommen."

Albrecht Bähr, Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz: Ehrenamtliche sind die Stützen unserer Demokratie

"Mit dem Helmut-Simon-Preis würdigt die Diakonie in Rheinland-Pfalz Projekte, die sich für die Integration und gegen die Ausgrenzung von Menschengruppen engagieren, die aufgrund ihrer sozialen oder nationalen Herkunft, von der Teilhabe am Alltagsleben ausgeschlossen sind", sagte Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz und Moderator des Abends. "Mit großem Respekt und viel Sympathie stellen wir immer wieder fest, dass es viele Menschen in Rheinland-Pfalz gibt, die sich dafür einsetzen, dass Menschen einen festen Platz in unserer Gesellschaft finden. Ehrenamtliche sind dabei die Stützen unserer Demokratie, da sie die Würde des Einzelnen achten und diese zur Geltung bringen. Mit ihrem Engagement zeigen sie, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bereichert wird, wenn alle in ihr ihren Platz finden."

Kirchenpräsident Schad: Ausgezeichnete Projekte setzen sich für gelebte Willkommens- und Achtungskultur ein

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, zugleich Vorsitzender der Jury, sagte in seiner Rede: "Alle Projekte, die wir heute auszeichnen, sind ein beredtes Zeugnis dafür, dass und wie Menschen in unserem Bundesland selbstlos und mit viel Gespür für Fragen der Gerechtigkeit und des fairen Miteinanders sich dafür einsetzen, dass unter uns eine Willkommens- und Achtungskultur wirklich gelebt wird. Ermutigend ist, dass sich dabei Haupt- und Ehrenamt bestens ergänzen und Jung und Alt, gleich aus welchen sozialen Milieus, gemeinsam an der Verwirklichung ihrer Ideen arbeiten. Letztendlich bilden sie mit ihrem Engagement das Rückgrat unserer demokratischen und solidarischen Gesellschaft!" An die Preisträger gewandt sagte er weiter: "Mit der Verleihung des Helmut-Simon-Preises senden wir ein klares Signal in unsere Gesellschaft hinein. Sie alle, die sich in den unterschiedlichen Projekten engagieren, sind leuchtende Vorbilder in einer Zeit, in der es für manche recht dunkel geworden ist. Als Christinnen und Christen glauben wir, dass Sie mit Ihrem Engagement der Menschenfreundlichkeit Gottes in dieser Welt konkrete Gestalt geben."

Weitere Informationen

Hier finden Sie ausführliche Informationen über die Projekte

 

Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz

Die Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz bündelt die Interessen der drei in Rheinland-Pfalz tätigen Landesverbände der Diakonie – der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, der Diakonie Hessen und der Diakonie Pfalz – und vertritt sie gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz und den Kostenträgern. Als Verbandsgruppe „Diakonie“ sind die Diakonischen Werke Mitglieder der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz sowie der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz. www.diakonie-rlp.de

Helmut Simon (1922 – 2013)

Der 1922 geborene Helmut Simon begann im Mai 1953 seine richterliche Tätigkeit am Landgericht in Düsseldorf. Von dort wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesgerichtshof abgeordnet. Anschließend erfolgte die Ernennung zum Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf. Im Jahr 1965 wurde Helmut Simon zum Richter am Bundesgerichtshof gewählt, im Juni 1970 erfolgte die Ernennung zum Richter des Bundesverfassungsgerichts im Ersten Senat. Diesem gehörte er – nach Wiederwahl im September 1975 – bis zum Eintritt in den Ruhestand im November 1987 an. Neben seiner richterlichen Tätigkeit war Helmut Simon in vielerlei Hinsicht gesellschaftlich und kirchlich engagiert. So war er von 1970 bis 1995 Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Als Präsident stand er diesem von 1975 bis 1977 und von 1987 bis 1989 vor. Darüber hinaus war er unter anderem mehrere Jahre lang Deutscher Delegierter für das Antirassismus-Programm des Ökumenischen Rates der Kirchen mit Sitz in Genf.

Helmut-Simon-Preis

Der Preis wurde erstmals im Juni 2005 auf Initiative von Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, damals Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau, als Preis der drei Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz für die besten Projekte der Wohnungslosenhilfe ausgelobt und im Dezember 2006 mit Karl Peter Bruch, damaliger stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister in Rheinland-Pfalz und Jurymitglied, verliehen. Wenig später konnte der ehemalige Bundesverfassungsrichter Helmut Simon als Namensgeber für den Preis gewonnen werden. Der Preis wird seitdem alle zwei Jahre als Helmut-Simon-Preis für innovatives ehrenamtliches und professionelles Handeln von Personen, Initiativen oder Institutionen, die sich für die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung einsetzen, verliehen. Drei Mal wurde er durch Ministerpräsident Kurt Beck verliehen. Mittlerweile nimmt die die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Auszeichnung vor. Träger des Preises sind die Diakonie Hessen, das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie die Diakonie in Rheinland-Westfalen-Lippe.