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Für geflüchtete Menschen ist die Corona-Krise eine besondere Herausforderung

Die Asylverfahrens- und Sozialberatungsstellen der Diakonie im Landkreis Südliche Weinstraße bieten Hilfe für erwachsene Zuwanderer.

Speyer. Geflüchtete Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, saßen gerade eben noch in Sprachschulen, um die deutsche Sprache zu erlernen. Erste Integrationserfolge zeichneten sich ab. Jetzt haben Schulen und Ämter geschlossen. Viele haben ihren Job verloren. Die Sprachbarriere führt dazu, dass viele Dinge nicht verstanden werden. Durch das social distancing ist ein Austausch untereinander nicht mehr möglich. Es macht sich tiefe Verzweiflung bereit. Die Regionalleiterin der Häuser der Diakonie Susanne Walter-Augustin berichtet von einer ägyptischen Familie „Die Familie hatte sich gut integriert. Der Vater arbeitete in der Gastronomie. Einkommen und Trinkgeld ernährten die Familie. Durch Corona verlor er seine Arbeit.“  

Geflüchtete Menschen berät, unterstützt und begleitet die Asylverfahrens- und Sozialberatungsstellen der Diakonie im Landkreis Südliche Weinstraße in aufenthaltsrechtlichen Fragen und beim Ankommen vor Ort. Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer der Diakonie im Landkreis Südliche Weinstraße, hilft Migrant*Innen, die im Besitz einer gültigen Aufenthaltserlaubnis sind, bei den unterschiedlichsten Fragestellungen und unterstützt sie bei ihrer sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration.

„Seit Beginn der Corona-Krise können uns geflüchtete Menschen und erwachsene Zuwanderer niedrigschwellig telefonisch und über einen Messenger-Dienst erreichen. Dies funktioniert sehr gut und wird stark in Anspruch genommen. Wir leiten mehrsprachige Infos zum Corona-Virus an die Betroffenen weiter, unterstützen durch telefonische Beratung und helfen bei digitalen Antragstellungen.“ so die Regionalleiterin Susanne Walter-Augustin.

Aufenthaltsdokumente von Asylsuchenden sind während eines noch laufenden Verfahren nur wenige Monate gültig. Eine persönliche Verlängerung der Dokumente ist aktuell nicht möglich. Durch sprachliche und schriftliche Hilfen der Diakonie, kann sichergestellt werden, dass Aufenthaltsdokumente und Arbeitsgenehmigungen rechtzeitig verlängert werden.

Auch erhalten Asylbewerber*Innen aktuell noch Bescheide des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge über ihren Asylantrag. Durch niedrigschwellige Erreichbarkeit, können Betroffene weiterhin von der Diakonie Informationen zu Bescheiden und ihren rechtlichen Ansprüchen erhalten. Darüber hinaus werden sie bei der Kontaktaufnahme zu rechtlicher Beratung und Vertretung unterstützt.

In Zeiten wie diesen sind geflüchtete Menschen und erwachsene Zuwanderer, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt geschafft haben, besonders stark von Arbeitsplatzverlust oder Kurzarbeit betroffen. Viele Menschen mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund sind in Helfertätigkeiten, Produktion, Lagerarbeiten oder bei Zeitarbeitsfirmen tätig. Es kommen Antragstellungen auf sie zu, die alleine kaum zu bewältigen sind. „Wir unterstützen derzeit vor allem durch digitale Antragstellungen und telefonische Klärungen mit Behörden und Sozialleistungsträgern. Auch geben wir Informationen zum Thema Kurzarbeit. Ohne diese Hilfen würden Menschen, die gerade den Einstieg ins Berufsleben geschafft hatten, in prekäre Verhältnisse und finanzielle Notlagen zurückfallen.“ beschreibt die Regionalleiterin Susanne Walter-Augustin die Arbeit vor Ort.

Ein weiteres Hilfsangebot vom Diakonischen Werk Pfalz zusammen mit der Evangelischen Kirche der Pfalz besteht in dem aufgelegten Nothilfefond in Höhe von 40.000 Euro für Familien und Alleinerziehende, die besonders stark von der Corona-Krise betroffen sind. Die Gelder sind dabei vor allem für den Lebensmitteleinkauf sowie sonstige lebensnotwendige Güter gedacht. Durch die Häuser der Diakonie wird die Hilfe beantragt und (kontaktlos) ausgezahlt. Viele Familien und Alleinerziehende konnten so bereits in dieser schwierigen Zeit finanziell unterstützt werden. Die Regionalleiterin Susanne Walter-Augustin „Gerade kürzlich stand eine Mutter mit drei Kindern vor der Tür. Aufgrund der fehlenden Versorgung mit einem Mittagessen wegen geschlossener Schulen fehlte ihr das nötige Geld zum Einkaufen. Mit dem Lebensmittelgutschein der Diakonie konnte sie die Zeit bis zur Auszahlung des Kindergeldes überbrücken.“