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Diakonisches Werk Pfalz feiert seinen 50. Geburtstag

Festakt und Mitarbeitendenjubiläum auf dem Hambacher Schloss: Plädoyer für eine offene und demokratische Gesellschaft

Speyer/Neustadt (dwp). Mit einem Festakt auf dem Hambacher Schloss feierte das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) heute seinen 50. Geburtstag. Zu den mehr als 380 Gästen gehörten unter anderen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie.

In Anspielung auf den Ort der Feierlichkeiten sagte der für Diakonie zuständige Oberkirchenrat Manfred Sutter in seiner Begrüßung: "Normalerweise findet man uns in Suppenküchen und Kleiderkammern." Aber das Hambacher Schloss - die Wiege der Demokratie - stehe für Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf Teilhabe. "Diese Werte spiegeln unseren Auftrag als Diakonie, uns Menschen bedingungslos zuzuwenden, wider", so Sutter weiter.

In seiner Andacht unter dem Motto des Jubiläumstages - Glaube, Hoffnung, Nächstenliebe - dankte Kirchenpräsident Christian Schad den Mitarbeitenden der Diakonie: "Diakonisch Engagierte, das waren und sind Leute, die sich von Gottes Ruf in Bewegung setzen lassen hin zu denen, die im Elend sind. Die aktiv sind und Herausforderungen annehmen; die sich innerlich und äußerlich berühren lassen von Menschen, die ihre Hilfe, ihre Assistenz und Anwaltschaft, benötigen." Die Gesellschaft brauche solche Menschen, "damit der Geist der Anerkennung und der Wertschätzung die Atmosphäre prägt und nicht die Angst vor der Zukunft", so Schad weiter.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte in ihrem Grußwort die gesellschaftliche Bedeutung der Diakonie: „Der heutige Tag ist wahrlich ein Anlass zum Feiern. Mit seinem Einsatz für die Benachteiligten und Bedürftigen in unserem Land trägt das Diakonische Werk Pfalz seit 50 Jahren wesentlich zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei. Die Diakonie ist eine tragende Säule unseres Sozialstaates und unserer Demokratie. Dafür möchte ich an dieser Stelle allen, die dazu einen Beitrag geleistet haben, meinen großen Respekt und Dank aussprechen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

Über die Herausforderungen für Diakonie und Kirche in der offenen Gesellschaft sprach der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, der den Aufbruchsgeist und die Intention des Hambacher Festes 1832 ins Hier und Heute transformierte: "Dass Sie Ihr Jubiläum an diesem Ort feiern, ist ein Statement für einen neuen gesellschaftlichen Aufbruch, für eine offene und demokratische Gesellschaft, das ich sehr gerne unterstütze." Er wandte sich gegen die "grassierende Empörungslust" aller Couleur, die jeden konstruktiv-kritischen Dialog verhindere, und plädierte stattdessen für die "Kunst des Zuhörens", die "Kraft des vernünftigen Arguments" und die "Anstrengung des kontroversen Dialogs". Mit Zuhören und Reden allein sei es freilich nicht getan. Kirche und Diakonie sieht Lilie als Akteure, die Veränderungsprozesse im Sozialraum anstoßen und mitgestalten und damit "Teil der Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen werden".

Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler trat mit Diakoniepfarrer Albrecht Bähr in einen Dialog über den Sozialstaat als Garant und Fundament der Demokratie. "Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz trägt mit seinen Einrichtungen und Diensten, aber auch durch anwaltliches Engagement für die Betroffenen wesentlich zur sozialen Sicherheit in den Regionen und Orten im Gebiet der Evangelischen Kirche der Pfalz bei. In der Diakonie steht der einzelne Mensch mit seinen Bedürfnissen und Problemen, aber auch seinen Stärken und Hoffnungen im Mittelpunkt. Damit steht das Diakonische Werk der Pfalz zugleich für eine solidarische und sozial gerechte Gesellschaft", sagte die Ministerin.

Hintergrund:
Das Diakonische Werk Pfalz ist das größte gesamtkirchliches Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). Ihm sind alle Kirchengemeinden und Kirchenbezirke sowie mehr als 50 freie Träger der Diakonie angeschlossen. Es unterhält heute in eigener Trägerschaft rund 70 Beratungsstellen und beschäftigt 255 Mitarbeitende. In der "Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz" arbeitet das Diakonische Werk Pfalz eng zusammen mit der Diakonie Hessen und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.

Weitere Informationen:

Fotos: Reiner Engwicht

 

 

Impressionen von der Jubiläumsfeier