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Pressemeldungen

Der Dreiklang von Glaube, Liebe und Hoffnung

Festgottesdienst zur 29. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ unter dem Motto "Hoffnung stärken"

Speyer (dwp). Unter dem Motto „Hoffnung stärken fand am Sonntag in der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer ein Festgottesdienst für die 29. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Georgien.

Die Hoffnung war im Gottesdienst mit jedem Ton zu hören. Musikalisch wurde der Gottesdienst von dem georgischen Chor „Gloria“ unter der Leitung von Natalia Chaganava und dem Jugendposaunenchor um Katharina Gortner unter der Leitung von Matthias Fitting gestaltet. Dekan Markus Jäckle, der designierte Bischof der Evangelischen-lutherischen Kirche in Georgien, Rolf Bareis, und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr, eröffneten den Gottesdienst. Begleitet wurde der Gottesdienst durch Pfarrerin Corinna Weissmann, Prädikantin Gisela Helwig-Meier und Dekan i.R. Armin Jung.

Glaube, Liebe, und Hoffnung: Mit diesem Dreiklang versammle Gott alle, die auf sein Wort hören, sagte Oberkirchenrat Manfred Sutter in seiner Predigt. Gerade in diesen Tagen werde deutlich, wie wichtig die Hoffnung als vermittelnder Klang zwischen dem Oberton der Liebe und dem Grundton des Glaubens sei. In Zeiten von Pandemie, Pflegenotstand und nun auch Krieg in Europa benötigten die Menschen eine Hoffnung, die sich nicht mit den gegebenen Umständen zufriedengebe, sondern mutig gegen diese ankämpfe. Sutter hob besonders die Arbeit der georgischen Diakonie hervor, die eben diese Hoffnung in den Menschen wecke.

Das Engagement im Partnerland Georgien

1999 wurde das Evangelisch-Lutherische Diakonische Werk in Georgien als gemeinnütziger Verein gegründet. Das Diakonische Werk in Georgien arbeitet im Bereich der häuslichen Pflege und Gemeindediakonie, unterhält ein Altenheim, mehrere Suppenküchen, organisiert Lebensmittelpakete und berät Menschen mit Migrationsbiografien. 2019 hat die Diakonie Pfalz die Einrichtung „Häusliche Pflege“ in der georgischen Bergregion Dusheti initiiert und trägt diese seither. In diesem Bereich arbeiten 14 Mitarbeiterinnen, zumeist examinierte Krankenschwestern. Sie versorgen hauptsächlich ältere und alleinstehende Patienten. In der Region Dusheti, einer Bergregion an der Grenze zu Süd-Ossetien, ca. 65 km von Tbilisi entfernt, werden ca. 70 Personen betreut. Der Pflegedienst arbeitet mit den beiden Stadtverwaltungen zusammen und versorgt alle Menschen, die Hilfe benötigen, unabhängig von ihrem ethnischen oder religiösen Hintergrund. Im Mai fand eine Begegnung von Jugendlichen der evangelisch-lutherischen Kirche aus Tbilisi und Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Kirkel statt. Sie waren über einen Schüleraustausch des Saarpfalz-Gymnasiums Homburg zu Gast in der Pfalz.

Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr eröffnete anschließend den 29. Aktionstag für „Hoffnung für Osteuropa“ und erinnerte daran, dass abseits von Gebet und Anwaltschaft für die Schwächsten, auch Geld eine wichtige Rolle spiele für die Arbeit der Diakonie in Osteuropa. Nur wenn die Diakonie arbeiten kann, könne sie die Realität ändern und Hoffnung spenden.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Gedächtniskirchengemeinde zu einem Empfang ein.

Die Aktion „Hoffnung für Osteuropa"

Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, soll die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivil-gesellschaftlichen Aufbau fördern. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Ende der achtziger Jahre hat in Europa ein radikaler Umbruch begonnen, der das Leben der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten tiefgreifend veränderte. Mit dem Kollaps der politischen Strukturen brachen meist auch wirtschaftliche Systeme und soziale Sicherungen zusammen. Millionen Menschen wurde buchstäblich die Existenzgrundlage entzogen. Viele können bis heute nicht an dem Wirtschaftsaufschwung teilhaben, der an vielen Orten allmählich einsetzt. „Hoffnung für Osteuropa" will durch Erfahrungsaustausch und Kooperation mit einheimischen kirchlichen oder zivilgesellschaftlichen Partnern Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Vorbildhafte Sozialprojekte sollen als Symbole der Hoffnung wahrgenommen werden und zur Nachahmung motivieren. Die Aktion will zudem in Ost und West Verständnis wecken für die verschiedenartigen Lebenssituationen und Traditionen. Internationale Begegnungen und Partnerschaften zwischen den Kirchen sollen zur Völkerverständigung beitragen und zudem die Ökumene stärken.

„Hoffnung für Osteuropa“ in der Pfälzischen Landeskirche

Die Ev. Kirche der Pfalz unterstützt über 7 Projektpartner in 6 Ländern. Der landeskirchliche Arbeitskreis Ukraine-Pfalz hat aufgrund der aktuellen Lage Transporte in die Ukraine und an die ungarisch-ukrainische Grenze organisiert.

Er organisiert humanitäre Hilfen für ein Ambulatorium, Krankenhäuser, Hospitationen für Ärzte, Krankenpflege im Gebiet Transkarpatien und die Förderung von Studierenden der Germanistik. Er gibt Zuschüsse für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und ermöglichte Begegnungen von Jugendlichen sowie Familien.

In Polen werden ein Altenwohnheim und eine Werkstatt für behinderte Menschen in Hajnowka, eine Werkstatt für behinderte Menschen in Nowa Wola, ein Altenheim in Stanislalowo und ein ambulantes Hospiz in Michalowo unterstützt, außerdem die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Bialystok. Projektpartner ist das Dekanat Hajnowka in der orthodoxen Diözese Warszawa-Bielsk.

 Im Jahr 2021 wurden 24.564,71 Euro (2020: 19.195,59 Euro) für die Spendenaktion gesammelt.

Mehr Informationen finden Sie hier auf unserer Seite.

Impressionen vom Festgottesdienst in Speyer